Die dunklen Felle

Krimis, Thriller und Science Fiction


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Shorty | Gefährliche Empfehlungen – Tom Hillenbrand


Tom Hillenbrand – Gefährliche Empfehlungen
Verlag: KiWi
403 Seiten
ISBN: 978-3462049220

 

 

 

 

Worum geht es?
Xavier Kieffer, Koch und Freund der „Guide Gabin“ Erbin Valérie, ist hautnah dabei, als bei der Eröffnung des „Maison Gabin“, der seltene Guide Gabin aus dem Jahre 1939 gestohlen wird. Kein Geringerer als François Allégret, der französische Präsident, überredet Kiefer, sich auf die Suche nach dem verschwundenen Guide zu machen und sein Geheimnis zu lüften.

Einer wie der andere?
Aber ja – Xavier macht sich zwar auf die Suche nach dem verschwundenen Buch, aber natürlich immer gut gespickt mit allerlei Leckereien und vielen Ducals (Zigaretten).

Opfer, Tat und Täter
Verfolgung durch nächtliche Straßen, Bombendrohung und Geheimdienste – aber eigentlich ist es eine abenteuerliche Jagd.

Themen
2. Weltkrieg in Frankreich, Geheimdienste, Intrigen und Gold

Was war gut?
Die Geschichte liest sich locker leicht, genauso wie Xavier Kiefer kocht: Bodenständig und ohne viel Aufhebens. Unterbrochen wird die Geschichte von kurzen Rückblicken während des 2. Weltkriegs, welche die Neugier, was hinter dem Guide Gabin von 1939 nun steckt, noch weiter anheizen. Auch Verfolgungsjagden und ähnliches lockern auf und erhöhen die Spannung.

Was war schlecht?
In den vorigen Bänden durfte der Koch immer einer Machenschaft in der Lebensmittelindustrie auf den Zahn fühlen, z. B. Olivenöl oder Thunfisch. Diesmal geht es eben um ein Buch, um den Guide Gabin. Für mich nicht ganz so spannend wie ein Lebensmittelskandal. Aber der Zweite Weltkrieg und die Nazi-Zeit eignen sich ja immer hervorragend als Stoff für Krimis, wenn es auch nicht unbedingt innovativ ist.

FAZIT:
Ein weiterer gelungener Ausflug in die Welt der Leckereien mit Xavier Kieffer, diesmal jedoch mit alten Büchern statt aktuellen Lebensmittelskandalen.


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Gleiches Schema, anderes Lebensmittel: Tödliche Oliven – Tom Hillenbrand

9783462046953
Tom Hillenbrand – Tödliche Oliven
Verlag: KiWi
320 Seiten
ISBN: 978-3462046953
9,99 €

 

 

 

 

Als allererstes muss ich mich ein wenig über den Titel auslassen. „Tödliche Oliven“ – wie fürchterlich albern der Titel doch ist. Was kommt denn als nächstes: „Mörderisches Toastbrot“ oder „Meuchelnde Salami“? Bisher waren die Titel kulinarisch angehaucht, aber dennoch stilvoll. Vor allem aber wusste man nicht von vornherein um welches Produkt es ging. „Tödliche Oliven“ finde ich einfach nur albern. Hat sich Tom Hillenbrand den Titel wohl selbst ausgedacht oder stammt der aus dem Verlag? Nun gut – genug davon, kommen wir zum Inhalt.

Xavier Kieffer will mit einem alten Freund seinen jährlichen Trip nach Italien antreten, um herrlichen Wein und köstliches Olivenöl zu testen und für sein Restaurant zu kaufen. Doch als Xavier reisebereit bei Alessandro ankommt, ist niemand da. Durch seine Frau erfährt er, dass Alessandro schon vor zwei Tagen plötzlich und überhastet nach Italien aufgebrochen ist und seitdem nicht erreichbar ist. Xavier macht sich natürlich auf die Suche nach ihm.

Aus diesem Grund spielt ein großer Teil des Krimis diesmal in Italien und natürlich geht es um Oliven und Olivenöl – das verrät ja schon der Titel. Wie in jedem Krimi um Xavier habe ich wieder viel um kulinarische Güter gelernt – diesmal eben um Olivenöl. Oder wusstet ihr, dass es gar nicht genügend Oliven gibt für all das Olivenöl, welches verkauft wird, und es aus diesem Grund oft mit Haselnussöl gestreckt wird? Ich wusste es jedenfalls nicht. Bei Herrn Hillenbrand geht es – unter dem Deckmantel der kulinarischen Genüsse – eigentlich um Wirtschaftsverbrechen. Es fängt immer ganz harmlos an und wuselt sich dann durch ein Geflecht von privaten Sorgen, kleinen Firmen bis zu verschlungenen Konzernwegen. So ist es auch in diesem Fall und da Xavier „nur“ Koch ist, kann der Leser dem Weg ohne Probleme folgen, da auch Xavier sich einiges erklären lassen muss.

Xavier selbst ermittelt wie immer ohne sich einer Gefahr oder gar einem Fehlverhalten bewusst zu sein und treibt die Polizei – diesmal die hübsche Lobato – bis zur Weißglut. Über seine Ecken und Macken habe ich schon das letzte Mal genug geschrieben. Mir bleibt nur zusammenfassend zu sagen: er ist wie immer – charmant, neugierig, stur. Valerie kommt diesmal nur selten vor, dafür lernen wir Lobato besser kennen – zumindest ein wenig.

Das Buch war in einem Tag ausgelesen, hat allerdings auch nur etwas über 300 Seiten. Es war recht spannend, wenn auch nicht sonderlich überraschend und brachte auch nichts Neues. Herr Hillenbrand setzt auf sein bewährtes Konzept und tauscht nur das Lebensmittel aus. Nicht unspannend, aber eben auch nichts Neues. Da hat Herr Hillenbrand dieses Jahr wohl sein Pulver schon in „Drohnenland“ verschossen. ;-)

Fazit:
Der charmante Xavier Kieffer löst wieder einen interessanten Fall um Kulinarisches – spannend, aber nichts Neues. Von mir gibt es 3 ½ Schafe.

3 und ein halbes Schaf


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Tom Hillenbrand – Letzte Ernte

LetzteErnte

Tom Hillenbrand – Letzte Ernte
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
317 Seiten
ISBN: 978-3462045338
8,99 €

 

 

 

 

Inhalt:
Es ist Schueberfouer in Luxemburg. Und natürlich darf Xavier Kieffer auf der berühmten Sommerkirmes nicht fehlen. In diesem Jahr hat er dort seinen ersten Stand und es gibt Gromperekichelcher (= Kartoffelpuffer). Sogar Valérie Gabin hat in ihrem vollgestopften Terminkalender Zeit gefunden und so verbringen beide einen Abend auf der Schueberfouer. Der Abend hat allerdings ein jähes Ende, als ein betrunkener Mann auf Valiére zustürzt und ihr einen Schlüsselbund in die Hand drückt. Bevor Xavier eingreifen kann, ist der Mann wieder verschwunden und nur noch seine Kollegen sind da und suchen ihn. Am nächsten Morgen wird der Mann tot aufgefunden – gefallen, gestoßen, geschubst von der Rouder Bréck. Was ist passiert? Und was hat es mit dem Schlüsselbund auf sich? Schon kurz darauf werden Valérie und er von ominösen Leuten bedrängt….

Meine Meinung:
Dieser Xavier Kieffer Krimi ist wie immer – und doch nicht wie immer. ;-)

Xavier ist natürlich wie immer nicht abgeneigt, einen Grund für den Tod des Mannes zu suchen und das Geheimnis um den Schlüsselbund zu knacken. Die üblichen „Verdächtigen“ – Reisen nach Frankreich und Deutschland, Stadtrundgänge/-fahrten in Luxemburg, einige Sätze Luxemburgisch, Ducal Zigaretten und viel gutes zu Essen – sind wie immer dabei.

Doch waren die beiden letzten Krimis um den luxemburgischen Koch um das Thema Essen gestrickt, ist das in diesem Fall nur noch am Rande so. Im ersten Teil ‚Teufelsfrucht’ geht es natürlich um eine Frucht, im zweiten Teil ‚Rotes Gold’ geht es um Thunfisch – ich Unwissende dachte erst, es ginge um Rotwein… ;-)
In diesem Teil geht es zwar um Weizen, doch den bekommt keiner zu sehen. Es geht um den Rohstoffhandel, Wertpapiere und die ‚Wahrheit’. Xavier taucht ein in die Finanzwelt Luxemburgs und zum Glück versteht er genauso viel davon wie ich, denn dadurch war vieles erklärt und ich konnte den Überblick behalten. Sehr spannend war auch das Rätsel, welches der Tote hinterlässt und Xavier – und der Leser – Stück für Stück knacken müssen.

Eine kleine Nebenstory dreht sich um Xaviers ‚liebsten’ Freund und Kollegen Esteban und dieser schafft es sogar, Valérie für seine Zwecke einzuspannen. Ausbaden darf das dann natürlich Xavier…. eine witzige Exkursion, bei der dann doch wieder das Thema Essen aufgegriffen wird.

Die Auflösung des Falles kam dann – für mich zumindest – sehr plötzlich. Es wurde nochmal richtig nervenaufreibend und sehr knapp für Xavier.

Fazit:
Ich finde Hillenbrands Ausflug in ein neues Thema gelungen, auch wenn ich finde, dass es genügend Krimis um die Finanzwelt und zu wenig um kulinarische Genüsse, gibt. Jedenfalls hat es wie immer Spaß gemacht, den Krimi zu ‚verschlingen’ und ich warte schon sehnsüchtig auf den nächsten Teil.

4 und ein halbes Schaf

 


Nachwort:

Tom Hillenbrand hat ja jetzt schon einen Ausflug in ein anderes Thema unternommen. Ich erwarte sehnsüchtig sein nächstes Werk Drohnenland, welches nächsten Monat erscheint und sich diesmal nicht um Xavier Kieffer dreht. Es ist wohl ein Krimi in der nahen Zukunft. Ich bin wahnsinnig gespannt!