Joe R. Lansdale – Bärenblues
Verlag: Golkonda Verlag
Übersetzer: Steve Ayan
275 Seiten
ISBN: 978-3946503040
Worum geht es?
Florida Grange ist verschwunden. Die Rechtsanwältin und Haps Ex, ist nach Grovetown gefahren, um verschollene Aufnahmen einer Blueslegende zu suchen. Hap und Leonard begeben sich also auch dorthin, um Florida zu finden. Grovetown ist ein hübsches kleines Städtchen – für Weiße. Ist man anderer Hautfarbe hat man hier nichts zu lachen, denn der Klan ist hier nicht nur aktiv, sondern diktiert das Dorfleben.
Einer wie der andere?
Hap und Leonard sind keine Privatdetektive, doch irgendwie landen sie immer in Geschichten, bei denen sie Fragen stellen. Oft die falschen Fragen. Nichtsdestotrotz machen sie damit die Pferde scheu und bekommen ordentlich eins auf die Fresse. In Grovetown erreicht das eine neue Höchstleistung. Verdammte Rassisten!
Opfer, Tat und Täter
Hap und Leonard sind Opfer, Florida auch. Die Täter sind Rassisten und Nicht-Rassisten. Kommt ganz darauf an, welches Verbrechen man untersucht.
Themen
Heute spricht man von Alltagsrassismus, Rassismus, der sich eingeschlichen hat, den man fast schon unbewusst benutzt – doch Lansdale packt hier die große Keule aus. In Grovetown ist es wie in den 60ern, vor Martin Luther King, vor Rosa Parks. Weißmützen, Ku-Kluxer – auch wenn sie sich hier die Ritter von Sowieso nennen – ist aber auch egal, Rassist bleibt Rassist.
Was war gut?
Wer auf Action steht, bekommt hier ordentlich was geboten, auch wenn man stellenweise Angst haben muss, dass die beiden Helden sang- aber keinesfalls klanglos untergehen. Grovetown bietet trotz einiger „normaler“ Menschen eine bedrohliche Kulisse, ein Kaff, welches ich in keinem Reiseführer finden möchte. Wie gut, dass am Ende nicht mehr viel von dem Dörfchen steht… auch wenn nicht Hap und Leonard daran „schuld“ sind, der Gerechtigkeit wird genüge getan.
Ich kann mich ja immer wahnsinnig über sowas aufregen: Feminismus, Sexismus, Rassismus. Manchmal fällt es mir da schwer weiterzulesen. Bei Hap und Leonard lief das aber anders. Die beiden können ordentlich was abkriegen und sind trotzdem unzertrennlich, moralisch auf der richtigen Seite und haben absolut keine Lust aufzugeben.
Was war schlecht?
Nichts zu finden…. Außer vielleicht, dass ich jetzt wohl bei Teil 6 weiterlesen muss, denn die dazwischen liegenden Teile sind noch nicht beim Golkonda-Verlag erschienen (ich vermute, dass die Lizenzen noch anderen Verlagen gehören), oder ich versuche die anderen Teile antiquarisch zu kriegen. Ach, aber eigentlich hätte ich die 2 anderen Teile schon auch gerne mit den genialen Covern des Golkonda-Verlags…
FAZIT:
Ein bärenstarker weiterer Band mit den „Best Buddies“ Hap und Leonard. Ein wenig gruselig, bei den ganzen Weißmützen, und harter Tobak für die beiden, aber ne Menge Spaß für jeden Leser.
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