Drei Zeugen zu viel – Steve Hamilton
Worum geht es?
Nick Mason, der gezwungenermaßen zum persönlichen Auftragsmörder von Darius Cole, dem Paten von Chicago, wurde, erhält drei Aufträge: die Zeugen zu töten, wegen derer Cole im Gefängnis sitzt. Der Pate will raus – und das kann er nur, wenn er offiziell freigesprochen wird.
Wie hat es mir gefallen?
Der zweite Teil um Nick Mason hat genauso viel Spaß gemacht wie die Lektüre des ersten Teils. Nick Mason ist verzweifelt und getrieben, hat manchmal mehr Glück als Verstand und sucht nebenbei einen Ausweg. Viel Action, wenig Drumherum, genauso wie ein Thriller manchmal einfach zu sein hat.
Die Drei
Drängend, knallhart, Open End
Spielarten der Rache – Seamus Smyth
Worum geht es?
Red Dock entführt ein Kind und versteckt es jahrelang in einem Waisenhaus, um Rache an seiner Familie zu nehmen, aber auch an dem Polizisten, der ihn und seinen Bruder im Waisenhaus abgegeben hat.
Wie hat es mir gefallen?
Ein Krimi, welcher Erwartungen sprengt. So ganz darf man sich nicht auf den Klappentext verlassen – der stimmt zwar schon, aber die Geschichte ist so viel mehr… unglaublich! Neben einem bravourösen Protagonisten, einem Mastermind, der seinesgleichen sucht, handelt der Autor hier ein zutiefst verstörendes Thema ab: die Zeit, in der ein Kind in einem irischen Waisenhaus so wirklich gar nichts zu lachen hatte.
Die Drei
Verzwickt, hinterhältig, eiskalt
Die Optimierer – Theresa Hannig
Worum geht es?
Deutschland, 2052. Es herrscht die Optimalwohlökonomie in BEU, der Bundesrepublik Europa, in der jeder Bürger seinen optimalen Platz findet. Samson Freitag ist überzeugter und loyaler Bürger. Als Lebensberater findet er für jeden den idealen Platz. Als allerdings seine letzte Mandantin nach der Beratung Selbstmord begeht, gerät seine Welt aus den Fugen und er muss erkennen, dass nicht jeder an dem Platz ist, an dem er sich wohlfühlt.
Wie hat es mir gefallen?
Ein Land, in dem jeder den passenden Platz hat, hört sich doch gut an, oder? Die Autorin bringt hier viele Themen auf, die heute schon in aller Munde sind – gläserner Bürger, Roboter, die Arbeit der Zukunft – und verpackt sie in eine spannende Geschichte um Samson Freitag, der sich auf einer Spirale nach unten befindet, weg vom guten Bürger hin zum Piretisten. Ein kurzweiliger und interessanter Einblick in eine Zukunftsvision mit überraschendem Ende, allerdings einem etwas unsympathischem Protagonisten.
Die Drei
Interessant, überraschend, offen abgeschlossen
13. Mai 2019 um 17:04
Ach, Smyth und Hamilton – die lachen mich auch aus den Regalen an. Neben vielen anderen lachenden Titeln. ;-) Besonders bei Ersterem war auch Kollege Jochen voll des Lobens.
13. Mai 2019 um 20:10
Der Smyth war schon sehr gut – der Klappentext müsste aber mehr leisten. Pulpmaster ist – leider – immer noch ein Geheimtipp. Die Titel sollten viel mehr gelesen, gekauft, rezensiert werden.
14. Mai 2019 um 08:52
Was den Klappentext angeht, hast du Recht. Andererseits ist der aber auch wieder unwichtig, denn wo liegen schon Titel von Pulp Master aus? Meist in reinen Krimi-Buchhandlungen, die von Kunden frequentiert werden, für die der Verlag längst ne feste Größe darstellt. Ich kann zum Beispiel für mich sagen: Von Pulp Master wird immer ALLES gekauft, unabhängig vom Klappentext. ;-)
Eine erfreuliche Tendenz gibt es aber. In immer mehr Buchhandlungen entdecke ich die Krimi-Bestenliste. Und so gibt es dann doch die Chance, ein größeres Publikum zu erreichen.
15. Mai 2019 um 13:36
Na, ich les mir die Klappentexte schon noch durch – auch von Verlagen, bei denen ich die Bücher sowieso alle hole. :-)
Und Klappentexte kann man ja auch online lesen, wenn die Bücher denn im stationären Handel nicht ausliegen – wobei es natürlich ein positiver Trend ist, dass es endlich mehr Bücher von kleineren Verlagen durch die Krimi-Bestenliste in die Buchhandlungen schaffen.
15. Mai 2019 um 13:44
Das war auch etwas überspitzt formuliert. :-) Ich lese mir die natürlich auch durch, würde wohl aber auch bei einem Pulp Master Titel zuschlagen, bei dem der Klappentext fehlen würde bzw. nur irgendwelche Pressehymnen aufgedruckt wären. Zu Frank habe ich da einfach blindes Vertrauen. Und außerdem spielt da ja der Aspekt des Sammelns mit herein.
Bin ich bei Dir. Obwohl ich es als Buchhändler immer erstaunlich fand, wieviele Käufer tatsächlich rein nach Cover oder kurz mal reinlesen ihre Entscheidung getroffen haben. Von den dicken „Bestseller“-Aufklebern etc. mal ganz abgesehen. Denen ist der Klappentext tatsächlich zweitrangig.
15. Mai 2019 um 15:37
Von Aufklebern lass ich mich nicht beeindrucken – ich find sie oft sogar eher störend und machen mich skeptisch. Genauso wie Lobeshymnen andere Autoren (oder anderer Personen).
Ich hab natürlich keine Erfahrungen als Buchhändler, ich kann nur für mich sagen, dass ich Bücher auch ohne sie nur anzusehen kaufe, wenn ich die Autorin / den Autor kenne und darauf vertraue, dass dieser mich nicht enttäuscht. Oder wenn der Krimi aus dem Argumentverlag kommt. :-D
Also so gesehen, könntest Du auch mich beim Bücherkaufen gesehen haben… ehehehe….
15. Mai 2019 um 18:25
:-D Nur wenn du in Bielefeld, Kassel oder Darmstadt unterwegs warst. – Ja, diese Aufkleber sind mir auch ein Gräuel. Und auch ansonsten halte ich es da wie du.